Digiscoping / Digiskopie – Fotografieren mit dem Spektiv

Digiscoping mag für viele ein noch unbekannter Begriff sein, was steckt dahinter? Ist es wirklich möglich, Bildaufnahmen durch ein Spektiv zu machen um die atemberaubenden Momente durch ein Fernrohr festzuhalten? Was es mit der Digiskopie auf sich hat, klären wir in den nächsten Zeilen!

Was ist Digiscoping/Digiskopie?

Unter Digiscoping/Digiskopie versteht man ein Verfahren, welches die Bilderstellung mittels Teleskopen und Spektiven ermöglicht. Entwickelt wurde diese Technik ursprünglich von Vogelkundlern. Mittlerweile wird allerdings die Digiskopie auch gerne in der Astronomie zur Aufnahme von Planeten und Sonne/Mond verwendet.

Beim Digiscoping wird ein Bild mittels des Okulars eines Spektivs aufgenommen. Die Möglichkeit, dadurch sehr weit entfernte Bildmotive gestochen scharf aufzunehmen ist zweifellos eine Errungenschaft der Technik. Das Fotografieren mit dem Spektiv ist besonders in den letzten Jahren als attraktive Alternative zum kauf von oft teurem Kameraequipment beliebt geworden.

Viele Fotografen, besonders Naturfotografen schätzen diese preiswerte Methode, die durchaus sehr gute Resultate ermöglicht. Experten schätzen die Möglichkeit, durch die gegebene Distanz Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum festzuhalten. Die Tiere werden nicht gestört und durch hektische Bewegungen verscheucht.

Günstige Spektive inklusive Adapter für die Digiskopie mit dem Smartphone:

Wie funktioniert es?

Das Prinzip hinter der Technik des Digiscoping ist, dass die Kamera mit einem Spektiv verbunden wird. Ein Spektiv ist ähnlich wie ein Teleskop, allerdings ist es kompakt, robust und leichter. Die Kamera Ihrer Wahl wird dann hinter das Okular gehalten, also die Seite des Spektivs, die bei der Beobachtung dem Auge zugewandt ist. Somit agiert die Kamera nun anstelle Ihres Auges. Das Spektiv vervielfacht die Brennweite und kann so die eigentliche Brennweite Ihres Objektives deutlich erweitern. Es sind Brennweiten um mm möglich.

Hinweis: Sehr beliebt ist auch das Digiscoping in Kombination mit dem Smartphone. Dazu gibt es spezielle kostengünstige Adapter, mit denen das Smartphone einfach am Spektiv befestigt werden kann. Mehr dazu finden Sie weiter unten.

Worauf ist zu achten? Was wird benötigt? 

Neben dem Spektiv samt Okular wird auch ein Adapter benötigt, über den die Kamera angeschlossen wird. Ein Digiskopie Adapter ist schon für kleines Geld erhältlich. Sie erhalten sowohl spezielle Adapter, als auch universelle, die mit einer großen Bandbreite von Kameras kompatibel sind.

Bei der Wahl der Kamera stehen Ihnen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können sowohl eine Spiegelreflexkamera als auch Kompaktkamera nutzen. Wenn Sie herausfinden möchten, ob Ihre Kamera geeignet ist, halten Sie diese dicht hinter das Spektiv. Zoomen Sie dann soweit möglich: Ist das Bild ohne seitliche dunkle Ränder (Abschattungen) zu sehen, ist die Kamera kompatibel. Übrigens DSLR (Digitale Spiegelreflexkameras) haben einen Anschluss für ein Wechselobjektiv. An diesen Anschluss kann anstelle des Objektives dann ein passender Adapter nebst des Spektivs angeschlossen werden.

Es ist darüber hinaus auch möglich, mit einem Smartphones zu arbeiten. Die Smartphones verfügen heute bereits über eine hohe Auflösung und gute Bildqualität. Dazu passend sollte auch wiederum ein Adapter ausgewählt werden, der kompatibel ist. Besonders durch die kompakte Bauweise ist das Handy nicht ungeeignet: Sie verbinden das Gerät mittels eines mechanischen Aufsteckadapters mit Ihrem Spektiv und können sofort loslegen. Vorteil ist, dass durch die Timerfunktion kein separater Funkauslöser benötigt wird. Bei Kompaktkameras empfiehlt sich alternativ dann die Anschaffung eines Fernauslösers. Dieser minimiert das Risiko von Verwacklung durch Erschütterung.

Welche Spektive eignen sich für Digiskopie?

Die Frage, die sich wahrscheinlich als Erstes stellen wird ist, welches Spektiv für Digiskopie am Besten geeignet ist. Hier kommt es darauf an, welche Kamera Sie zur Verfügung haben.

Anders als bei Objektiven werden Spektive nicht an ihrer Brennweite gemessen, sondern an dem Durchmesser der Linse. Es wird in zwei Kategorien unterschieden: Zum einen die kleineren Spektive mit 60 bis 65 Millimetern Durchmesser und die größeren mit 80 bis 100 Millimetern.

Die größeren Spektive bieten den Vorteil, dass durch das weitere Okular auch die Austrittspupille größer ist. Dadurch ist die Aufnahme ohne dunkle Randbereiche besser möglich und Sie können einen besseren Bildausschnitt erzielen. Andererseits bieten die kleineren Spektive den Vorteil, dass sie leicht sind und meistens auch viel kostengünstiger. Hier ist im Vorfeld genau abzuwägen, für welchen Zweck Sie das Spektiv benötigen und wie weit das Bildmotiv von Ihnen entfernt ist. Ein 95er Spektiv überwindet beispielsweise eine Distanz von ca 4,5 Metern, wohingegen ein 65er Spektiv nur ca. 2 Meter Nahdistanz bieten kann.

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